{Anmerkung der Redaktion: Diese Beschreibung des Römheldschen Familienverbands ist ein älterer Text vom inzwischen verstorbenen Gerhard Römheld.}

Mehr als einhundert Jahre hat er nun schon Bestand - unser Familienverband, dessen Gründungsdatum nun bereits im vorvorigen Jahrhundert liegt und als welches uns der 18. August 1897 bekannt ist. Um Verwechslungen vorzubeugen: Keineswegs handelt es sich bei dieser Zeitangabe um das Datum des ersten Familientages; der nämlich fand erst am 7. Juni 1900 statt und wird im Jahre 2010 mit dem 46. Familientag einen erfreulich lebendigen Nachfolger in einer jetzt bald 110-jährigen Kette derartiger Veranstaltungen finden.

Aber an deren Anfang stand eben kein Familientag. Es war vielmehr eine von Carl Roemheld (Ordnungsnummer 23. - Großvater von Gunter Roemheld - 23.3.2.) einberufene Familienzusammenkunft, zu welcher 36 Verwandte erschienen waren und die ursprünglich lediglich dazu gedacht war, über etwaige künftige Familientage zu diskutieren. Schon bei diesem Treffen aber zeigte sich, dass man wesentlich mehr im Sinne hatte, als ab und zu einen Tag gemeinsam zu verbringen. Aus dem Bericht über den Ablauf der Veranstaltung vom 18. August 1897 wird nämlich bereits erkennbar, dass man "wichtigere Fragen: Stammbaum, Stipendium, Familienblatt usw.'' zu erörtern beabsichtige, hierfür aber "diese erste Zusammenkunft nur einen vorbereitenden Charakter haben könne".

 

Vorzubereiten war nunmehr nämlich der erste Familientag, an welchem sich die Nachkommen des Pfarrers Konrad Daniel Römheld zu Meiches (* 13.03.1755 - + 15.04.1818), zusammenfinden sollten. Der hiermit beauftragte Ausschuss bestand aus den folgenden Verwandten:

  • Alexander Römheld, Geheimer Justizrat, Darmstadt (heute Ordnungsnummer C dgh)
  • August Römheld, Dekan, Darmstadt (C ddf)
  • Gustav von Römheld, Kabinettsrat, Darmstadt (40.)
  • Julius Römheld, Geheimer Kommerzienrat, Mainz (C dde )
  • Karl Roemheld, Amtsrichter, Nidda (Schriftführer) (23.)

Er konzentrierte seine Tätigkeit zunächst darauf, die verschiedenen Zweige der Nachkommen des erwähnten Vorfahren zu ermitteln. Mannigfache bereits in der Vergangenheit vorgenommene Forschungsarbeiten hatten hier bereits so viel Material zutage gefördert, dass beschlossen wurde, diese Nachweise als Familien-buch drucken zu lassen, um "die einzelnen Familienzweige hierdurch mit den verwandtschaftlichen Verhältnissen bekannt zu machen und Anregungen zu Ergänzungen und etwa notwendigen Berichtigungen zu geben". Dies war die Geburtsstunde des Familienbuches der Familie Römheld aus dem Jahre 1900, als dessen Verfasser August Römheld - Darmstadt (C ddf) zeichnet. - Der Ausschuss legte schließlich für den ersten Familientag den 7. Juni 1900 fest.

Zu diesem erschienen dann bereits 58 Verwandte, und es zeigte sich sogleich, dass man nicht nur einen sehr lockeren, nach dem Belieben jedes Einzelnen zu bildenden Familienkreis, sondern eine in festere Bindungen gefasste "Vereinigung" zu begründen gedachte. So wurde auf diesem Familientag bereits eine "Satzung für die Familientage ..." beschlossen, deren Inhalt aber sofort klar macht, dass wesentlich mehr als die bloße Abhaltung von Familientagen geregelt werden sollte. So sah diese am 7. Juni 1900 beschlossene Satzung vor, dass

  • ein Familienstammbaum zu erstellen sei,
  • in bestimmten zeitlichen Abständen Familientage stattfinden sollten,
  • alljährlich ein Familienblatt mit "Berichten über wichtigere Vorkommnisse innerhalb der Gesamtfamilie herauszugeben sei."

Schließlich sah die Satzung die Bildung eines Familienvorstandes vor, richtete das Amt eines Schriftführers ein und setzte einen Jahresbeitrag fest, der sich zunächst auf eine ganze Mark (Goldmark!) belief, jedoch auf jedem Familientag neu festgesetzt werden sollte.

Damit hatte nun unser am 18. August 1897 gewissermaßen "gezeugter" Familienverband jetzt auch höchst formell und offiziell das Licht der Welt erblickt. Wir haben es demnach vornehmlich unseren Ur- und Ur-Ur-Großeltern zu verdanken, dass der Verband vor mehr als einhundert Jahren ins Leben gerufen worden ist, und unseren Großeltern und Eltern, dass er trotz zweier Weltkriege und den zunächst fast unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten nach 1945 bis heute grünt und blüht. Möchten wir alle darin eine Verpflichtung für das zweite Jahrhundert sehen!

Ergänzend sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen: Wie sich aus der Satzung von 1900 ergibt, rekrutierte der Familienverband zunächstseine Mitglieder lediglich aus der Nachkommenschaft des Pfarrers Konrad Daniel Römheld (C d) Stammfolge nur insoweit, als sie dem "Meicheser Hauptast" angehören. Zur Verdeutlichung für heutige Leser: Das sind alle diejenigen Verwandten, die im Familienbuch von 1970 (Lose-Blatt - Sammlung) die mit den Zahlen 16. bis 50. beginnenden Ordnungsnummern erhalten haben.

Schon 25 Jahre später konnte jedoch die Ausdehnung des Familienverbandes auf den "Burghauner Hauptast" vollzogen werden. Ihm gehören die Nachkommen des Bruders des Pfarrers aus Meiches, des - ebenfalls – Pfarrers Jakob Karl Römheld (C b; * 8. Januar 1750 - + 23. Juli 1795) an, die im Familienblatt des Jahres 1923 als neue Mitglieder des Familienverbandes begrüßt werden konnten.

Im Familienbuch von 1970 haben sie die mit den Zahlen 1. bis 15. beginnenden Ordnungsnummern erhalten, weil Jakob Karl Römheld der ältere Bruder von Konrad Daniel Römheld ist. Natürlich hat auch unsere Satzung in der heute geltenden Fassung daraus die Folgerung gezogen, indem sie in ihrem § 1 als Angehörige des Familienverbandes nunmehr die "Nachkommen des Pfarrers Johann Dietrich Römheld zu Kirchberg" (B db; * 27. März 1715 - + 25. Februar 1761) - also des Vaters der Pfarrherren aus Burghaun und Meiches aufführt.